Nur wenige Anbieter bieten virtuelle private Server (VPS) mit Alpine Linux an. Oft ist allerdings ein “Rettungsmodus” verfügbar, der grundlegende Änderungen am System ermöglicht.
Diese Anleitung beschreibt wie man diesen Rettungsmodus nutzt um ein vorinstalliertes Betriebssystem komplett durch ein “diskless” Alpine Linux zu ersetzen.
Obgleich sie auf die Änderungen in einem VPS optimiert ist, kann die gleiche Vorgehensweise bei Bedarf auch für lokale Installationen genutzt werden.
Rettungsmodus aktivieren
Der Rettungsmodus wird für gewöhnlich über die Web-Verwaltungsoberfläche des Hosting-Anbieters aktiviert.
Sobald sich das System in diesem Modus befindet, kann man mit folgenden Schritten fortfahren.
Im Rettungssystem: Alpine Linux herunterladen
Das ISO-Abbild dient als Vorlage für die bootbare Partition die eingerichtet werden soll.
Das minirootfs-Archiv stellt eine Alpine Linux chroot-Umgebung mit dem notwendigen Werkzeug `setup-bootable`1 bereit.
Die headless.apkovl passt die Konfiguration so an, dass bereits beim ersten Start Fernzugriff per SSH möglich wird.
Im Rettungssystem: Partitionen vorbereiten
Achtung: Ab hier werden die bisherigen Inhalte des angegebenen Geräts zerstört.
Es ist auch zu berücksichtigen, dass sich im Rettungssystem der Gerätename der Festplatte oft von dem im Normalbetrieb unterscheidet.
Im Rettungssystem: Temporäres Alpine Linux einrichten
Im Rettungssystem: Alpine Linux auf Zielgerät installieren
Rettungsmodus deaktivieren
An dieser Stelle schaltet man System wieder zurück in den Normalbetrieb und startet das neu installierte Alpine Linux.
Alpine Linux System konfigurieren
Änderungen dauerhaft übernehmen
lbu commit
muss immer ausgeführt werden, wenn Änderungen dauerhaft übernommen werden sollen. Es schreibt Konfigurationsanpassungen in /media/$PARTITION1/$HOST.apkovl.tar.gz.
Von dieser Datei werden sie dann beim nächsten Systemstart wiederhergestellt. Das Grundsystem bleibt unverändert.
1 https://wiki.alpinelinux.org/wiki/Alpine_setup_scripts#setup-bootable